Vor nicht allzu langer Zeit waren Ohrringe die ziemlich einzige Art von Körperschmuck, für die ein Loch in den Körper gestochen wurde. Piercings waren wenig verbreitet, auch wenn sie unter der Kleidung da und dort auch getragen wurden. Trotzdem hat das Piercing eine Jahrtausende alte Tradition und spielte und spielt in vielen Kulturen eine wichtige Rolle. Heute sind Piercings in allerlei Formen und an vielen verschiedenen Positionen in allen Gesellschaftsschichten verbreitet. Im Prinzip kann man sich überall am Körper piercen lassen. Allerdings gibt es Positionen, an denen Piercings üblicherweise gestochen werden. Aber an welchen Stelen kann man sich piercen lassen? Die Liste der Körperstellen ist nahezu unendlich. Trotzdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, bewährter Stellen, an denen Piercingschmuck besonders gut zur Geltung kommt und deren Besonderheiten der Betreiber des Piercingstudios gut kennt.
Was ist ein Piercing?
Piercings sind Schmuckstücke aus Metall, die am Körper durch Durchstechen der Haut, oder von Körperteilen befestigt werden. Dazu wird an der entsprechenden Stelle ein Loch gestochen und das Piercing durchgesteckt. Es gibt verschiedene Arten von Piercings, die durch die entsprechenden Löcher gesteckt und dort fixiert werden. So gibt es beispielsweise Stifte mit abschraubbaren Köpfen, oder Ringe, die sich mit einem Scharnier öffnen lassen. Moderner Piercingschmuck ermöglicht es, unterschiedliche Formen und Farben zu variieren und den Körperschmuck nach Lust und Laune auszutauschen. Aber nicht an allen Stellen lässt sich das Piercing einfach austauschen. Manche Piercings verlaufen eine weite Strecke unter der Haut, oder sind dort verankert. Bei solchem Piercingschmuck lassen sich zwar oft die Köpfe austauschen, der Großteil des Piercings bleibt aber an Ort und Stelle.
Körperregionen
Grob kann man die Stellen, an denen man sich piercen lässt, in vier Bereiche einteilen. Einerseits kann man sich am Körper und dabei hauptsächlich am Oberkörper piercen lassen. Außerdem steht das Gesicht zur Auswahl, wo im Bereich der Augen, der Nase, aber auch am und im Mund geeignete Stellen sind. Es stehen auch noch die Ohren zur Auswahl, wo es viele sehr geeignete Stellen für Piercingschmuck gibt. Zuletzt wird auch der Intimbereich gerne mit Piercings geschmückt.
Piercings am Körper
Mögliche Piercings am Oberkörper sind:
- Madison-Piercing – sitzt über dem Brustbein mittig am Hals
- Schlüsselbeinpiercing – zwei Piercings rechts und links über dem Schlüsselbein
- Nackenpiercing – ein Piercing im Nacken
- Sternumpiercing – Ein Piercing mittig vor dem Brustbein, zwischen den Brüsten
- Vampire Bites – Zwei Punkte seitlich am Hals
- Hip Piercing – Seitlich an den Hüften zwei schrägstehende Piercings
- Handgelenkspiercing – An der Oberseite des Handgelenks hinter dem Handrücken
- Wirbelsäulenpiercing – Entlang der Wirbelsäule mehrere Punkte
- Korsett Piercing – Konisch verlaufende Piercings seitlich der Wirbelsäule durch die ein Band gespannt werden kann
- Nabelpiercing – Ein Piercing, das am Nabelrand gestochen wird
- Nippelpiercing – Je ein Piercing, das durch die Brustwarze gestochen wird
Piercings im Gesicht
Stellen für Piercings im Gesicht sind:
Augen
- Bindi – Drittes Auge genanntes Piercing an der Stirn über der Nase
- Augenbraue – Ein Piercing, das vertikal, oder horizontal durch die Augenbraue verläuft
- Anti Eyebrow – Ein Piercing seitlich schräg unter dem Auge
- Crows Feet – Ähnlich der Anti Eyebrow, aber höher und seitlich neben dem Auge
- Augenlidpiercing – seitlich am Augenlied gestochenes Piercing
- Teardrop – Einer Träne nachempfundenes Piercing seitlich unter dem Auge
Nase
- Bridge – Ein auch „Erl“ genanntes Piercing, das durch den Nasenansatz gestochen wird
- Austin Bar – Vertikales Piercing knapp über der Nasenspitze
- Septum – Ein, durch die Nasenscheidewand gestochener Ring
- Rhino – Ein vertikaler Stift durch die Nasenspitze
- Nostril – Ein Punkt am Nasenflügel
Wangen
- Cheek Dermal – Dieses Piercing ist einem Schönheitsfleck nachempfunden uns sitzt an der Wange
- Dimple Piercing – Sitzen seitlich an der Wange, wo häufig natürlich kleine Grübchen entstehen
Mund
- Gum – Sitzt im Zahnfleisch des Oberkiefers über den Schneidezähnen
- Dental – Wird in den Zahn eingesetzt, bzw. aufgeklebt
- Frowney – Sitzt im Bändchen im unteren Zahnfleisch
- Vampire – Zwei Piercings seitlich im Zahnfleisch über den Eckzähnen
- Uvula – Ein Ring, der durch das Gaumenzäpchen gestochen wird
- Venom – Zwei Stifte seitlich durch die Zunge
- Zungenpiercing – Ein Stift mittig durch die Zunge gestochen
- Horizontal Tongue – Wird auch Snake Eyes genannt – Ein Stift horizontal durch den vorderen Bereich der Zunge
- Marley – Ein Piercing durch das Bändchen unter der Zunge
- Multi Tongue – Mehrere Stifte durch die Zunge
Lippen
- Monroe/Madonna – Rechts, oder links gesetzter Punkt in der Oberlippe
- Angel Bites – Rechts und links gesetzter Punkt in der Oberlippe
- Dahlia Bites – Rechts und links neben dem Mund gesetzte Punkte
- Viper Bites / Spider Bites – Rechts, oder links schräg gesetzte zwei Punkte unter den Mundwinkeln
- Shark Bites – Rechts und links schräg gesetzte Punkte unter den Mundwinkeln
- Joker Bites – Zwei Punkte, die schräg nach oben im Mundwinkel ein Lächeln andeuten
- Medusa – Ein Punkt in der Mitte über der Oberlippe
- Jestrum – Ein Stift vertikal mittig an der Oberseite der Lippe
- Ashley – Ein Piercing mittig durch die Unterlippe
- Labret – Ein Ring durch die Unterlippe
- Vertical Labret – Ein Stift vertikal durch die Unterlippe
- Horizontal Lips – Ein Stift horizintal durch die Unterlippe
Piercings am Ohr
Das Ohr kann an unterschiedlichen Stellen gepierced werden. Die Piercings werden dabei meist nach dem Teil der Ohrmuschel benannt, die gepierct wird. Hier eine Liste der häufigsten Ohrpiercings:
- Helix – Am äußeren Rand der Ohrmuschel
- Tragus – Piercing am kleinen Knorpelvorsprung über dem Ohreneingang
- Anti-Helix – Am unteren Rand des Bogens der Helix, knapp über dem Ohrläppchen
- Daith Piercing – Wird durch die innerste Wölbung der Ohrmusche gestochen
- Lobe Piercing – Piercing des Ohrläppchens. Dabei wird das Ohrläppchen oft mit großen Ringen aufgedehnt
Piercing des Intimbereichs
Penis und Hodensack
- Ampallange – Piercing quer durch die Eichel
- Apadravya – Piercing vertikal durch die Eichel
- Prinz Albert – Ein Ring, der durch die Harnröhre verläuft und am der Unterseite am Eichelrand austritt
- Reverse Prinz Albert – Ein Ring durch die Harnröhre, der oben am Penis austritt
- Dydoe – Ein Piercing durch den Rand der Eichel
- Vorhautpiercing – Ein Piercing durch die Vorhaut
- Frenulumpiercing – Piercing durch das Vorhautbändchen am Penis
- Lorumpiercing – An der Penisunterseite am Schaft, knapp über dem Hodensack
- Hafada – Ein Piercing durch die Haut des Hodensacks
Vagina
- Klitorispiercing – Verläuft durch die Klitoris
- Isabellapiercing – Senkrechtes Piercing verläuft oberhalb der Harnröhre bis zur Klitorisvorhaut
- Klitorisvorhautpiercing – vertikal, oder horizontal verlaufendes Piercing der Klitorisvorhaut
- Schamlippenpiercing – Ein Piercing der inneren, oder äußeren Schamlippen
- Fourchette-Piercing – vertikales Piercing beim hinteren Zusammentreffen der kleinen Schamlippen platziert
- Prinzessin Albertina – Vertikales Piercing, das von der Harnröhre zur Vaginalöffnung verläuft
- Christina-Piercing – In der oberen Falte der großen Schamlippen, bis zum Venushügel verlaufendes Piercing
- Nefertiti-Piercing – Von der Klitorisvorhaut nach oben buis zum Venushügel verlaufendes Piercing