Intimrasur Männer – ja oder nein?

Der menschliche Körper ist vollständig behaart. Auch wenn man viele der kleinen Härchen nicht sieht finden sie sich überall. Lediglich an den Handflächen, den Fußsohlen und an den Schleimhäuten sind wir, von Natur aus, haarlos. Doch die Gestaltung der Haare, inklusive der kompletten Rasur, ist schon so lange üblich, so lange der Mensch Werkzeuge gebrauchen kann. Schon in der Steinzeit war Rasur ein Teil der Körperpflege und Hochkulturen, wie die Ägypter, hatten schon vor tausenden von Jahren ausgeklügelte Methoden Haare zu entfernen. Auch heute gehört die Rasur zu einem gepflegten äußeren. Frauen rasieren dazu vom Damenbart bis zu den Zehen an etlichen Stellen. Aber auch wir Männer setzen und mit dem Thema Rasur schon lange nicht nur im Gesicht auseinander. Die Körperrasur ist auch für den Mann heute eine Standardprozedur. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Intimrasur ein. Soll das Schamhaar entfernt werden, oder nicht? Intimrasur für Männer, ja, oder nein?

Medizin und Hygiene

Gleich zu Beginn einmal die Fakten zu den verbreiteten Gerüchten hinsichtlich der Hygiene und der medizinischen Hintergründe zur Rasur. Oft wird davon ausgegangen, dass Körperhaar, also auch die Schambehaarung, weniger hygienisch ist, als rasierte Haut. Das ist grundsätzlich nicht richtig. Das Problem ist die Methode der Haarentfernung. Rasur und Haarentfernung ganz allgemein, geht immer mit einer Verletzung einher. Winzig kleine Schnitte und andere Verletzungen auf der Haut machen die rasierte Region zu einem idealen Nährboden für Bakterien. Die Mikroorganismen können über die winzigen Verletzungen in die Haut eindringen und für Entzündungen sorgen. Auch medizinisch gibt es keine schlüssige Begründung dafür, sich zu rasieren. Das Körperhaar erfüllt mehrere Zwecke. Sie schützen den Körper vor Hitze und Kälte, sowie Feuchtigkeit. Diese Funktionen übernimmt heute aber unsere Kleidung, was die Körperbehaarung überflüssig macht. Die Eigenschaft der Haare, über die, durch sie vergrößerte Oberfläche, Duftstoffe effizient abzugeben, spielt heute auch eine untergeordnete Rolle.

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Haare schützen unseren Körper. Sie schirmen aber auch viel Schönes von uns ab

Körperhaar und Körpergeruch

Auch das Zusammenspiel von Körperhaar und Körpergeruch ist trügerisch. Der Körper sondert immer dieselbe Menge Schweiß ab. Achselhaare ändern daran beispielsweise nichts. Allerdings bieten die Haare dem Schweiß mehr Raum. Das wirkt sich innerhalb eines Tages noch nicht aus. Verzichtet man aber über einen längeren Zeitraum auf die Körperpflege und das Duschen, dann entwickelt sich mit Körperbehaarung ein stärkerer Körpergeruch, als ohne. Wäscht man sich aber regelmäßig ist auch dieser Faktor kein Grund für eine Haarentfernung. Es gibt auch Mediziner, die gegen eine Intimrasur argumentieren. Die Haare rund um den Penis schützen vor Reibung und können die Übertragung von Krankheitserregern verhindern. Krankheitserreger, die auf rasierter und damit verletzter Haut, schnell eindringen können. Allerdings gibt es auch einige Gründe für eine Intimrasur. Auch als Mann.

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Ein rasierter Penis wirkt länger, da man ihn vom Ansatz bis zu Spitze komplett wahrnimmt

Intimrasur beim Mann

Das Thema der Penisvergrößerung ist Nährboden für eine ganze Industrie, die mit Wundermitteln, Penispumpen, oder seriösen medizinischen Eingriffen Geld verdient. Eine Intimrasur ändert zwar nichts an der tatsächlichen Größe des Penis, aber sie lässt mehr davon sehen. Speziell im schlaffen Zustand wirkt ein rasierter Penis länger, als mit Schamhaar. Abgesehen von diesem positiven optischen Aspekt hat die Intimrasur aber auch andere optische und haptische Vorteile. Der ungestörte Blick auf die ganze Pracht lässt den Penis vorteilhafter wirken, als ein unförmiger Busch aus Schamhaar. Die Körperhaare an und um den Penis stören außerdem bei einer Berührung. Ein glatt rasierter Intimbereich fühlt sich nicht nur besser an, auch zärtliche Berühungen werden intensiver und unmittelbar wahrgenommen. Nicht zuletzt haben die Haare bei der oralen Befriedigung große Nachteile für die Partnerin. Ist der Penis ordentlich rasiert, dann können keine störenden Schamhaare in den Mund geraten und den sinnlichen Moment mit einem unschönen Würgen zerstören.

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Rasierte Haut lässt Berührungen intensiver wahrnehmen, als behaarte

Die richtigen Konturen

Eine Rasur zeichnet sich immer durch die Konturen aus. Auch wenn Haar nicht sehr dicht ist, wirkt es ganz anders, wenn es eine harte Kante aufweist und daneben glattrasierte Haut zu sehen ist. Das Prinzip lässt sich ganz leicht bei Vollbärten beobachten. Nimmt man den Bart als sehr gepflegt war, dann hat er saubere und klare Konturen. Ist die Kontur unscharf und wachsen Haare außerhalb der Konturen, etwa an den Wangen, oder am Hals, dann wirkt der Vollbart ungepflegt. Genauso ist es auch an anderen Körperstellen. Eine komplette Rasur ist ist durchaus eine gute Option. Trägt man aber dichtes Haar an den Oberschenkeln und am Bauch, dann muss überlegt werden, wo die Kontur gezogen wird. Rasiert man beispielsweise alles, was innerhalb der Boxershort ist, ab, dann wirkt das solange gut, bis man die Boxershort ablegt. Besser man findet einen guten Übergang von der Behaarung an den Oberschenkeln zum rasierten Intimbereich, bis hinauf zu den Haaren am Bauch.

Bauchhaar und Intimbereich

Der Übergang nach unten ist relativ einfach. Rasiert man Hodensack und Penis, dann ist die Kontur ganz klar ersichtlich. Nach oben kann es anspruchsvoller sein. Hat man starken Haarwuchs am Bauch, dann gibt es zwei Optionen. Rasiert man den Bauch komplett, dann kann man auch auch Intimbereich eine Komplettrasur durchführen. Bleiben die Haare vom Ansatz des Schamhaars bis zum Nabel aber stehen, dann ist es sinnvoll auch einen Teil des Schamhaars stehen zu lassen. In diesem Fall wird mit einem Trimmer das Schamhaar deutlich eingekürzt und danach eine Kontur über dem Ansatz des Penis, sowie seitlich nach unten gezogen. Der Schaft wird, genauso wie der Hodensack, komplett rasiert. Damit wirkt der Übergang vom Bauch zum rasierten Penis natürlicher.

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Brusthaar und am Bauch sind bei Männern keine Seltenheit. Im Zusammenhang mit der Intimrasur werden sie aber zu einer Herausforderung

Intimrasur Männer – ja, oder nein?

Die Frage, ob Mann sich für die Intimrasur entscheidet, oder nicht, lässt sich nur mit zwei Argumenten unterstützen. Nachdem es weder medizinisch, noch hygienisch einen Grund dafür gibt, bleiben nur ästhetische Gründe und das Gefühl. Die Wahrnehmung mit der rasierten Haut ist deutlich intensiver, als wenn Haare zwischen Partnerin und Penis liegen. Auch wirkt der Penis rasiert besser und kann gesamt wahrgenommen werden. Die Erwartungshaltung der Frauen ist die männliche Intimrasur und auch 50% der Männer führen sie regelmäßig durch. Auch wenn Haare an männlichen Körpern nicht nur normal, sondern auch gern gesehen sind, muss jeder für sich entscheiden, ob er die ästhetischen und haptischen Vorteile der Intimrasur nützen möchte. Entscheidet man sich dagegen, darf man das Schamhaar aber auch nicht sich selbst überlassen. Es muss in jedem Fall kurz gehalten werden. Ist man schon am Trimmen, dann kann man auch einmal versuchen den Penis zu rasieren, ohne das Schamhaar zu stark zu reduzieren. Überzeugt das Gefühl, dann kann man auch einmal eine umfassendere Intimrasur versuchen. Normalerweise ist das eine Bereicherung und wird gerne gesehen. Auch wenn das Nein eine mögliche Variante ist, ist die Frage nach der Intimrasur der Männer besser mit einem Ja zu beantworten.

Eine Antwort auf „Intimrasur Männer – ja oder nein?“

  1. Guter Artikel.
    Das Thema Trimmen kommt mir (nur im Fazit) etwas zu kurz. Vor allem Jungs fühlen sich gesellschaftlich unter Druck gesetzt und „müssen“ unbedingt rasieren (Mannschaftssport usw.).

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