Wasserpfeife – Tabakrauchen mit Stil

Das Rauchen von Tabak, also Zigaretten, Zigarren und Pfeife ist heute überall im Rückgang. Der Rauch belastet den Raucher stark und viele hochgiftige Stoffe sind im Tabakrauch enthalten. Es gibt aber ein Genussmittel, das ebenfalls auf Tabak aufbaut, aber nach einem anderen Prinzip arbeitet . Die Wasserpfeife, oder Shisha hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Arten des Tabakkonsums.

Wasserpfeife – altes Prinzip neu entdeckt

Die Wasserpfeife, oder Shisha (auch Schischa geschrieben) stammt aus dem arabischen Raum und wurde wohl bereits im 16. Jahrhundert in Ägypten erstmals verwendet. Als fester Bestandteil der Kultur dient sie dem gemeinsamen Rauchen mit Gästen. Das Prinzip der Shisha, oder Wasserpfeife ist also bereits fast 500 Jahre alt. Trotzdem erlebt die Wasserpfeife bei uns in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance und erfreut sich großer Beliebtheit. Verschiedene Shisha Ratgeber beantworten im Internet alle Fragen zur Wasserpfeife und eröffnen auch Anfängern die Welt der Shishas.

Der Aufbau einer Wasserpfeife

Die Wasserpfeife hat einen großen Vorteil gegenüber dem normalen Rauchen. Um den grundlegenden Unterschied zu verstehen muss man aber zuerst die Funktion und den Aufbau einer Wasserpfeife verstehen. Hier ein kleine Grafik und eine Beschreibung der einzelnen Teile und ihrer Funktion von oben nach unten.

Der Aufbau einer Shisha, Schischa, oder Wasserpfeife auf men-styling.de

Der Tabakkopf

Ganz oben an der Schischa befindet sich der Takakkopf. Es handelt sich um einen kleinen glasierten Tontrichter. Der Tabakkopf wird oben auf die Rauchsäule gesteckt. Gefüllt wird der Tabakkopf zu maximal 3/4 mit Shishatabak. Der besondere Shishatabak und der Unterschied zum herkömmlichen Tabak, wie er in Zigaretten verwendet wird, wird weiter unten beschrieben. Wichtig ist, dass der Tabak nur leicht angedrückt wird. Er soll luftdurchlässig bleiben.

Der Tabakkopf wird von oben mit 3-4 Schichten Alufolie fest verschlossen. In die Alufolie werden mit einer Nadel mehrere kleine Löcher gestochen und die glühende Shishakohle darauf platziert. Beim Rauchen wird im Wasserbehälter, oder der Bowl ein Unterdruck erzeugt und Luft strömt durch die Löcher an der heißen Kohle vorbei durch den Tabak.

Der Kohleteller

Der Kohleteller hat zwei Funktionen. Man kann Kohle darauf ablegen, wenn man beispielsweise den Tabakkopf neu befüllt und man kann einen Windschutz darauf abstellen.

Der Windschutz

Der Windschutz ist ein Zylinder aus Metall, den man auf den Kohletelle stellt und der Tabakkopf und die Kohle, die darauf liegt, vor Wind schützt. Es entsteht außerdem ein besserer Zug, wenn man einen Windschutz aufsetzt.

Wasserpfeife, auch Shisha, falsch auch Schischa geschrieben auf men-styling.de

Die Rauchsäule

Die Rauchsäule ist ein langes Metallrohr. Am oberen Ende steckt über den Kohleteller der Tabakkopf auf dem Rohr. Die Rauchsäule endet in der Base, die über den Schlauchanschluss und ein Ventil  verfügt und am unteren Ende an das Tauchrohr aufgesteckt wird. Durch einen Unterdruck im Wasserbehälter wird Luft von oben angesaugt, erwärmt sich an der Kohle, bringt die Feuchtigkeit im Tabak zum Verdampfen und wird am unteren Ende im Tauchrohr unter Wasser in den Wasserbehälter abgegeben.

Auf dem Weg durch die Rauchsäule und durch das Wasser  in der Bowl, bzw. dem Wasserbehälter wird der Rauch gekühlt und milder. Durch den Schlauch wird er eingeatmet.

Die Base

Die Base ist der Teil der direkt auf der Bowl, also dem Wasserbehälter steckt. Seitlich wird der Schlauch angesteckt. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Ventil

Das Tauchrohr

Das Tauchrohr verlängert die Rauchsäule unterhalb der Base und endet unter Wasser. Das Ende, das ins Wasser ragt hat mehrere kleine Löcher, durch die der Rauch ins Wasser abgegeben wird und aufsteigt.

Der Wasserbehälter, die Bowl

Der Wasserbehälter wird soweit mit Wasser gefüllt, dass das Tauchrohr komplett unter Wasser liegt. Wer gerne experimentiert kann in das Wasser auch noch zusätzliche Aromen zugeben. Es gibt das Gerücht, dass Vodka in der Bowl dazu führt, dass man alkoholisiert wird. Das ist nicht unbedingt zu erwarten, wobei natürlich der Alkoholdampf, speziell wenn er erwärmt wird, auch eingeatmet wird. Mehr Information dazu findet man bei diesen Shisha Tipps.

Der Shishaschlauch

Der Schischa Schlauch wird an die Base seitlich an der Wasserpfeife angesteckt. Am anderen Ende hat er ein Mundstück durch das die Luft angesaugt und ein Unterdruck in der Bowl, dem Wassergefäß erzeugt wird.

Je länger der Shishaschlauch, desto mehr Teer und andere schäfliche Stoffe können sich darin ablagern, bevor sie in die Lunge gelangen. Innen ist der Schlauch mit Metall verstärkt, weshalb er auch nicht gewaschen werden darf. Nach dem Rauchen wird er durchgeblasen um zum Trocknen aufgehängt.

Die Kohlezange

Man braucht für den Betrieb der Wasserpfeife ein paar Utensilien. So ist eine Kohlenzange notwendig. Mit ihr wird die Kohle festgehalten, während sie mit dem Feuerzeug, oder einer Brenner zum Glühen gebracht wird. Auch zum Auflegen der Kohle wird die Kohlezange benötigt.

Der Shishatabak

Etwas ganz besonderes ist der Shishatabak. Statt dem trockenen Tabak, wie man ihn für selbstgedrehte Zigaretten verwendet, wird eine recht feuchte Mischung hergestellt. Tabak, Melasse, oder Glycerin wird in einem luftdichten Behälter vermischt und einiges Stunden stehengelassen. Die Feuchtigkeit zieht in den Tabak, der aufgund der deutschen Gesetzelage maximal 5% Feuchtigkeit enthält, wenn man ihn kauft.

Zusätzlich zu den Feuchtmitteln wird der Tabak meist auch aromatisiert. Fertige Tabakmischungen braucht man lediglich mit Glycerin, oder Melasse anzufeuchten und kann sie bereits verwenden. Mischt man normalen Tabak selbst, dann muss auch der Aromastoff zugegeben werden.

Die Shishakohle

Ebenfalls eine Besonderheit ist die Kohle für die Wasserpfeife. Wer mein, er könnte seine Schischa mit Holzkohle beheizen, der wird eine böse Überraschung erleben. Der Rauch ist nicht nur gesundheitsschädlich sondern hat einen intensiven unangenehmen Eigengeschmack.  Es kommt also ausschließlich spezielle und geschmacksneutrale Schischakohle zum Einsatz.

Der Shishafilter

Da selbstverständlich auch im Rauch der Wasserpfeife gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten sind, gibt es auch Filter, die man in den Schlauch, oder das Mundstück einsetzen kann. Es gibt dabei unterschiedliche Typen und es können vom Einwegfilter bis zum mehrfach verwendbaren Aktivkohlefilter verschiedene Arten gewählt werden.

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Wie funktioniert eine Wasserpfeife?

Hat man einmal den Aufbau und die einzelnen Komponenten verstanden, dann ist auf die Funktion der Shisha leicht zu verstehen.

Am einen Ende saugt man am Schlauch, dadurch entsteht ein Unterdruck in der Bowl und Luft wird angesaugt. Die Luft strömt an der glühenden Kogle vorbei und heizt sich auf. Die heiße Luft verdampft die Feuchtigkeitsanteile im Tabak und befördert sie als Rauch durch die Rauchsäule bis unter Wasser. Dort tritt der Rauch aus und steigt an die Wasseroberfläche. Durch den Schlauch wird der eingeatmet.

Ist eine Wasserpfeife gesünder als Zigaretten?

Es fehlen Studien, die die gesundheitlichen Gefahren, die von Rauchen einer Wasserpfeife ausgehen, bewertet haben. Grundsätzlich ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass auch das Rauchen einer Wasserpfeife gesundheitsschädlich ist. Allerdings gibt es gegenüber dem Zigarettenrauch ein paar entscheidende Unterschiede, die das Rauchen der Wasserpfeife in ein besseres Licht rücken.

Der Rauch

Allen voran ist zu Erwähnen, dass beim Rauchen einer Schischa kein Tabak verbrannt wird. Beim Verbrennen entsteht ein Großteil der giftigen Stoffe im Tabakrauch. In der Wasserpfeife wird in erster Linie Flüssigkeit, in der sich Duftstoffe und das Nikotin gelöst haben, verdampft. Es wird also größtenteils Dampf eingeatmet und kein Rauch.

Das Nikotin

Nikotin ist ein Gift, das der Tabak zu seiner Verteidigung bildet. Es wirkt auf den Menschen toxisch. In geringer Konzentration stimuliert es und bei mittlerer Konzentration wirkt es entspannend und beruhigend.

Bei regelmäßigem Konsum wird man abhängig, wobei hierfür bereits sehr geringe Dosen ausreichen. Das ist ein Grund, warum das Rauchen von Wasserpfeifen in Gaststätten genaus verboten ist, wie Zigaretten. Allerdings gibt es bei der Schischa auch eine Nikotinfreie Alternative. Wie bei der E-Zigarette, oder E-Shisha kann man in der Wasserpfeide Shiazo-Steine, statt Tabak einsetzen um Aromastoffe zu verdampfen. Zwar gibt es keine Langzeitstudien über mögliche Nebenwirkungen der Aromastoffe, man kann aber davon ausgehen, dass es zumindest weniger gefährlich ist, wie das Rauchen von Zigaretten, bei denen Tabak verbrannt wird.

Das Kohlenmonoxid

Bei jedem Verbrennungsvorgang, also auch beim Verglühen von Kohle wird Kohlenmonoxid frei. Kohlenmonoxid, das bei Unfällen mit Gasthermen immer wieder zu trauriger Berühmtheit kommt, verhindert den Sauerstofftransport im Blut. Die Aufnahme von Kohlenmonoxid ist daher auf jeden Fall gesundheitsschädlich. Wer diese Gefahr umgehen möchte, der kann entweder eine E-Shisha verwenden, oder die herkommliche Wasserpfeife mit einem elektrischen Kopf verwenden. Dabei wird ein elekrisches Heizelement, statt des Tabakkopfes eingesetzt und mit Shiazo-Steinen, oder Shishatabak befüllt.

Die Schadstoffe

Im Rauch der Zigaretten sind etliche Schadstoffe enthalten. Ähnlich, sieht es auch bei der Wasserpfeife aus. Allerdings wird hier kein Tabak verbrannt, sondern lediglich erhizt und in erster Linie Dampf, statt Rauch eingeatmet. Alleine dadurch sind weniger Schadstoffe im Rauch der Schischa enthalten.

Zusätzlich wird der Rauch durch die Rauchsäule und den Schlauch geleitet, wo sich viele Schadstoffe ablagern. Außerdem wird im Wasser, wo der Rauch fein zerstäubt wird einiges ausgewaschen und zuletzt gibt es noch die Möglichkeit einen Filter in den Schlauch einzusetzen, der Schadstoffe, wie Teer aus dem Rauch filtert.

Die Häufigkeit

Natürlich kann man eine Wasserpfeife auch mehrmals täglich rauchen, im Regelfall wird das aber etwas Besonderes bleiben. Der Aufwand der Vorbereitung und der Zeitaufwand machen es zu einem Erlebnis, das eine ganz andere Qualität hat, als ein paar hektische Züge aus einer Zigarette. Das Nikotin in der Shisha verursacht unbestritten eine Sucht. Verwendet man aver Shiazo-Steine, dann fällt dieser negative Effekt weg. Das Rauchen einer Wasserpfeife passiert alle paar Tage einmal zusammen mit Freunden. Man sitzt 20-40 Minuten rund um die Wasserpfeife und genießt den aromatisierten Rauch. Ein Genuß und Zeit der Entschleunigung, die keine Zigarette bringen kann.

Schischa rauchen

Eine Shisha muss nicht unbedingt gesundheitsschädlich sein. Mit der richtigen Konfiguration, also einem elektrischen Kopf und Shiazo-Steinen ist der Aufbau wie bei einer klassischen Wasserpfeife mit Tabak, es gibt aber keine Belastung mit Kohlenmonoxid und Nikotin. Schischa Rauchen ist eine entspannende Beschäftigung, die wenig mit Rauchen zu tun hat. Im Kreise von Freunden genießt man stilvoll das Genußmittel Shisha und lässt es sich gut gehen.

Eine Antwort auf „Wasserpfeife – Tabakrauchen mit Stil“

  1. Ich danke Ihnen für den interessanten Beitrag. Zur Entspannung ist sowas immer wieder schön. Maß sollte man natürlich immer halten.
    Mit besten Grüßen,
    Paul

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