Emotional betrügen und Fremdgehen

Viele Märchen handeln davon, wie Prinzen arme Mädchen, oder Prinzessinnen retten, die läutern, oder sich einfach in sie verlieben. Kommt es in den Märchen zu einem Happy End, dann enden sie meist damit, dass die Protagonisten von diesem Tag an glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten. Eine romantische Vorstellung, die in der Zeit, in der die Märchen spielen, auch noch durchaus Realität war. Die Gemeinschaft Mann und Frau war die Grundlage für das Leben. Man suchte und fand Partnerin und Partner und hatte auch Kinder. Die gegenseitige Abhängigkeit war Basis für eine lebenslange Partnerschaft. War man des Partners überdrüssig, dann hatte man wenige Möglichkeiten ihn loszuwerden. Heute sieht das anders aus. Lag die Scheidungsrate in Deutschland 1960 bei etwa 10 Prozent, so stieg sie im Laufe der Jahrzehnte auf über 55 Prozent Anfang der 2000er. Seitdem sinkt die Rate der Scheidungen wieder und lag 2019 bei 35,8 Prozent. Nach durchschnittlich 14,8 Jahren ließen sich die Paare scheiden. Häufiger Grund für das Ende der Ehe ist das Fremdgehen. Emotional betrügen und Fremdgehen sind auf dem Vormarsch in Deutschland und knapp ein Drittel der Deutschen hatte schon einmal eine Affäre.

Partnerschaft

Ob die Idee, nur einen einzigen Partner zu haben, eine kulturelle Entwicklung ist, oder in unseren Genen steckt, ist umstritten. Unser nächster Verwandter ist der Bonobo. Ein Menschenaffe, der in Gruppen lebt. Innerhalb dieser Gruppen sind Sex und Zärtlichkeiten zwischen allen Mitgliedern, auch den gleichgeschlechtlichen, völlig normal. Die Tiere lösen damit Spannungen auf und die Gruppe bindet sich stark aneinander. Manche Forscher gehen davon aus, dass auch die Urmenschen so gelebt haben. In diesem Modell begann die Monogamie damit, dass die Menschheit sesshaft wurde. Durch den Besitz war es nötig, die Erben klar zu definieren. So sollen die ersten Familien gegründet worden sein. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass es uns angeboren ist, einen festen Partner auszuwählen. Sie begründen das damit, dass menschliche Kinder sehr lange von der Mutter abhängig sind. Um seine Gene als Mann weiterzugeben reicht es also nicht aus, Nachwuchs zu zeugen. Es macht durchaus Sinn, diesen Nachwuchs und die Mutter für eine längere Zeit zu beschützen. Dieses Verhalten beobachtet man heute noch bei einigen Primaten. Der eigene Nachwuchs könnte von Nebenbuhlern getötet werden, wenn man ihn als Vater nicht beschützt.

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Das Klischee der jungen nackten Freundin, mit der man sich zum Sex trifft, trifft in den seltensten Fällen noch zu. Trotzdem ist Monogomie nicht in jeder Beziehung ein Erfolgsrezept

Monogamie

Ob eine monogame Lebensweise sich über die Jahrtausende entwickelt hat, oder schon immer die bevorzugte Variante der Menschen war, lässt sich also nur erahnen. Tatsache ist allerdings, dass die wenigsten Säugetiere sich an einen Partner binden. Die Männchen der meisten Spezies sind bemüht, sich möglichst häufig und mit möglichst vielen Weibchen zu paaren. Gleichzeitig suchen die Weibchen gezielt nach den Männchen, die den gesündesten und stärksten Nachwuchs versprechen. Auch beim Menschen lassen sich noch nachweisen, dass wir bei der Wahl der Partner ähnlich verfahren. Studien zeigen, dass Frauen während ihrer fruchtbaren Tage eher für sexuelle Gedanken und auch für das Fremdgehen offen sind. Auch Männer orientieren sich bei der Wahl der Partnerin daran, wie geeignet die Frau für gemeinsame Kinder wäre. Aber wie auch immer unsere Veranlagung aussieht, wie leben in einer Gesellschaft, die das Fremdgehen verurteilt. Eine Umfrage 2012 ergab, dass lediglich 4,9 Prozent der befragten es gar nicht schlimm finden, wenn ein Mann ein Verhältnis hat. 22,1 Prozent fanden es weniger schlimm. 41,2 Prozent gaben an, es ziemlich schlimm zu finden und 30,1 Prozent beurteilten es sogar als sehr schlimm.

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Die beste Freundin, mit der man auch über die negativen Seiten der eigenen Partnerschaft redet, ist oft der Beginn des emotionalen Betrugs

Fremdgehen

Wer an Fremdgehen denkt, der hat meist eine konkrete Vorstellung davon. Männer, oder Frauen belügen den Partner und treffen sich hinter dessen Rücken mit einem anderen. Zentrales Element des Fremdgehens ist der Sex. Dabei ist die Definition des Fremdgehens nicht immer ganz einfach. Die Affäre mit der Freundin, die man regelmäßig trifft, ist heute nicht mehr unbedingt die häufigste Form des Betrugs am Partner. Immer öfter spricht man vom emotional Betrügen. Was wäre schlimmer? Wenn die eigene Partnerin einen Quickie mit einer flüchtigen Bekanntschaft hätte, oder wenn sie einen sehr guten Freund hätte, mit dem sie über Alles, also auch über ihren Partner offen spricht? Eine Freundschaft zwischen Mann und Frau kann sich mit der Zeit zu emotionalem Betrügen entwickeln. Was als einfache Bekanntschaft beginnt und sich immer mehr vertieft, wird spätestens dann zum Problem, wenn man sich die gute Freundin als Partnerin vorstellen könnte. Sexuelle Gedanken an sie können ein erstes Anzeichen für romantische Gefühle sein. Eine Form des Fremdgehens, das von Frauen als besonders schlimm wahrgenommen wird. Die emotionale Ebene spielt für Frauen eine wichtige Rolle in der Beziehung aber auch beim Fremdgehen.

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Mit Sexting kann man die eigene Partnerin in vielen Fällen wieder gewinnen

Alternativen

Wer in der eigenen Beziehung unglücklich ist, sucht häufig aktiv nach einer Möglichkeit fremd zu gehen. In unserer digitalen Welt ist es sehr einfach Frauen, oder Männer für einen Seitensprung zu finden. Aber auch innerhalb des eigenen Bekannten-, oder Freundeskreis wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig. Emotional Betrügen, oder Fremdgehen ist aber nicht die einzige Möglichkeit, seine Fantasien auszuleben. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit des Sextings. In einem Sex Chat findet man Frauen, die sich über sexuelle Fantasien austauschen. Der Austausch der Nachrichten ist für beide anregend und sorgt für den Kick, den man in der eigenen Beziehung vielleicht vermisst. Der große Vorteil des Sexting ist es, dass es weder zum tatsächlichen Fremdgehen, noch zum emotionalen Betrug kommt. Die Chatpartner bleiben anonym und man beschränkt sich auf die Worte. Die Fantasie steht im Vordergrund und die Anonymität ermöglicht es, offen und freizügig zu schreiben.

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Auch Frauen haben sexuelle Fantasien. Einfach und anonym kann man sich im Sex-Chat mit solchen Frauen austauschen

Sexting

Allerdings kann der Sex Chat auch indirekt helfen, der eigenen Beziehung etwas Leben einzuhauchen. Hat man Erfahrungen mit anonymen Frauen gemacht und gelernt, wie man die eigenen Fantasien formuliert, lässt sich das Gelernte vielleicht auch bei der Partnerin einsetzen. Sexting, also das Verfassen erotischer Nachrichten, kann helfen, wieder zueinander zu finden. Eine unerwartete eindeutige Nachricht, die die Partnerin im Büro erreicht, kann das vernachlässigte Sexleben wieder ankurbeln. Tatsächlich entwickeln sich viele Beziehungen zu einer Zweckgemeinschaft. Nach der anfänglichen Verliebtheit stehen die alltäglichen Aufgaben im Vordergrund. Man konzentriert sich auf den Wocheneinkauf, Wäschewaschen und Putzen. Die Liebe kommt oft zu kurz. Schafft man es, die Freundin, oder die Frau mit den richtigen Worten in Stimmung zu bringen, dann kann es gelingen, den Alltagstrott zu durchbrechen. Jede Affäre, jedes Fremdgehen und jedes mal, wenn wir emotional betrügen, verletzt unseren Partner. Schafft man es, die eigenen Fantasien und Vorstellungen in die Beziehung einzubringen und spricht Themen offen und direkt an, dann kann das tatsächlich Wunder bewirken.

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